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Falstaff Karriere 04/2016 - powered by hogastjob.com

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karriere / PERSONALITY Gartensuite Kamine sind omnipräsent im Hotel – teils auch im eigenen Reich. KANN ICH IHNEN TUN? ETWAS GUTES »Diese Ausbildung dauert ewig!« So formuliert es einer der Gesprächspartner, mit denen KARRIERE über Beruf und Berufung philosophierte. Was macht den »perfekten Gastgeber« aus und kann man lernen, ein solcher zu sein? Zwei Hoteliers, ein Barbesitzer, eine Beraterin und eine Profilerin nähern sich einem Phänomen. TEXT NICOLA AFCHAR-NEGAD SEPP KRÖLL Designhotel »Wiesergut« Es ist die schönste Tageszeit im »Wiesergut«: Wenn es draußen dunkel wird und die Kamine und Windlichter an jeder Ecke des Designhotels vor sich hin flackern, ihre hypnotische Wirkung versprühen. Schubkarren voller Holzscheite wurden den ganzen Tag über in die Gartensuiten (mit vier Meter hohen Glasfronten, eigenem Kamin und Hot-Tub!), die Lobby und den Innenhof transportiert – sie werden auch gnadenlos verheizt. Die Stimmung ist kontemplativ, die Mitarbeiterinnen in ihren Leinen-Dirndln und mit einem »Kann ich Ihnen etwas Gutes tun?« auf den Lippen tragen ihr übriges dazu bei. Das Ende 2012 eröffnete Hotel in Saalbach­ Hinterglemm schafft ganz unaufgeregt, was viele versuchen: Bis ins letzte Detail durchgestylt und zeitgleich authentisch zu 22 falstaff 04/2016

Private Spa Rückzugsort nicht nur für Paare – herrlicher Ausblick inklusive. Die Gastgeber Sepp und Martina Kröll vom »Wiesergut«. Fotos: Mario Webhofer, Design Hotels, Günter Standl, Rainer Hoffmann sein. Wo früher der Bauernhof der Eltern stand, wohnt heute das Glück. »Wir nennen es Glück« – dieser Satz von Sepp Kröll junior und seiner Frau Martina begleitet einen vom ersten Klick auf die Webseite bis hin zum Check-Out, wenn einem ein Sackerl Glückstee überreicht wird. Selbst bei Abwesenheit der Familie ist sie allgegenwärtig. Die Kellnerin kredenzt das »Sauerteigbrot von der Senior- Chefin« und huldigt das Pinzgauer Rind vom Opa aus der familiengeführten Landwirtschaft. Es passt, es ist stimmig, es funktioniert. Der kluge Einsatz von natürlichen Materialien wie Stein, Leinen, Holz und Leder, die Lebensmittel, die diesen Namen noch verdient haben und vor allem: die durchdachten Details. Butterbrot (richtig: von der Oma) mit Kresse beim Check-In, Kracherl aus Kräutern des eigenen Gartens (»Die Minze wächst wie verrückt!«) oder die Tipps für den nächsten Tag, die allabendlich an der Türklinke (herrlich: anachronistisch-echte Zimmerschlüssel!) auf einen warten – im »Wiesergut« wird der Beweis erbracht, dass theoretisch seelenlose Dinge Charakter haben können. KARRIERE Herr Kröll, Sie haben den Bauernhof Ihrer Eltern übernommen und die Transformation zu einem Designhotel verwirklicht – Wie gelingt die Balance zwischen Tradition und Moderne? SEPP KRÖLL Der Faktor »Designhotel« ist erst während der Bauzeit hinzugekommen und hat die Planung nicht beeinflusst. Das ist unser Stil – modern, aber keinesfalls modisch. Luxus ohne Blingbling oder Schischi, eher nichts für plakative Menschen. Wie definieren Sie für sich das Gastgeber-Sein? Es ist für uns eine riesige Freude, viele interessante Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Das »Wiesergut« verkörpert alles, was sich meine Frau und ich unter Urlaub vorstellen – authentischer geht es nicht! Ich bezeichne auch sämtliche Mitarbeiter als »Mitgastgeber«, möchte die Persönlichkeit jedes Teammitglieds herausarbeiten. Ein Tun alleine ist zu wenig im »Wiesergut«, erst wenn man die Philosophie versteht, wächst und entwickelt man sich. Läuft man nicht Gefahr, dass der Kontakt mit den Gästen zu intensiv wird? Die Tage werden genau definiert, es lässt sich also gut planen, soll ja auch etwas Besonderes bleiben. Die Gäste verstehen das auch – dadurch gibt es eine klare Grenze. Die Menschen sehnen sich jedenfalls regelrecht danach, einmal am bäuerlichen Alltag teilhaben zu dürfen. Ich bin ja selbst begeister ter Bauer und so kann es einmal der Crashkurs im Handmelken sein und dann wieder die Wanderung zur hauseigenen Hüttenkaralm mit Mama und Papa. Die Gretchenfrage: Kann man Ihrer Meinung nach lernen, ein guter Gastgeber zu sein? Ein gewisses Talent dafür sollte man schon haben, aber wir lernen Tag für Tag – nur so bleibt es spannend. Wandern mit dem Seniorchef, Bauer sein für einen Tag – Sie bieten im Wiesergut recht ungewöhnliche Packages an. > 04/2016 falstaff 23

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