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jägerball / GIN Diffizile Jagd. Die Kombination von Samen, Blüten, Wurzeln und Früchten für den Gin ist eine subtile Sache – nicht immer gilt in der Aromengleichung: 1+1=2. DER DRINK AUS DEM WALD Der Gin steht Jägern unter allen modernen Spirituosen am nächsten. Auch sein liebster Partner, Tonic Water, basiert auf einer Rinde. Zusammen warten sie an der Jägerball-Bar. TEXT ROLAND GRAF Sämtlichen Jägern dürfte die Situation bekannt vorkommen: Ein Gang durch die Natur, den Hund an der Seite, mit wachem Blick und frei schweifenden Gedanken. Lesley Gracies Jagd an der schottischen West-Küste gilt aber keinen Tieren. »Ich suche Botanicals und kombiniere sie, um gewisse Sinneseindrücke wiederzuerwecken«, so die zierliche Dame. Das Stichwort der Destillateurin hinter »Hendrick’s« liegt jedem Gin zu Grunde: »Botanicals«, aromastarke Wurzeln, Kräuter und Früchte führen direkt in den Wald. Dort wächst nicht nur Wacholder – der wichtigste Aromageber der beliebten Spirituose –, sondern auch eine Vielzahl anderer pflanzlicher Zutaten. Ohne Wälder und die darin verborgenen Köstlichkeiten gäbe es kaum Gin, wie er uns heute schmeckt. LIEBESHEIRAT DER WILDEN AROMEN Denn so vielfältig die Gin-Welt geworden ist, gelten in der EU zwei Grundregeln weiterhin: Basis eines »distilled gins« muss Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Getreide, Trauben, Kartoffeln) mit mindestens 96 Vol.-% sein. Natürliche pflanzliche Stoffe geben diesem Brand vor der erneuten Destillation ihre Aromen, »wobei der Geschmack nach Wacholder vorherrschend bleiben muss«. Dass der aus Holland stammende »Genever« in seiner britischen Spielart Gin lange ein Kind der frühen Globalisierung – Zitrusfrüchte, Iriswurzel oder Koriander mussten im Empire importiert werden – darstellte, verdunkelte die »waldigen« Wurzeln eine Zeitlang. Zumal es auch Fotos: rickobrienphotographer.com, beigestellt 46 falstaff
das Kolonialreich war, dass aus der Malaria- Medizin Chinarinde einen Longdrink-Begleiter namens Tonic Water machte. Auch der wichtige Bitterstoff im »Tonic« stammte aus dem Wald, genauer gesagt von den Fieberbaum-Beständen Perus, die von der spanischen Obrigkeit eifrig bewacht wurden. Denn die ganze Welt war verrückt nach dem Fieber-senkenden Naturheilmittel: Frankreichs König Louis XIV. selbst verfasste als Chinin-Fan ein Rundschreiben (»L’usage du Quinquina ou remède contre toute sorte de fièvre«). Im Jahr 1840 betrug allein der Verbrauch der Chinarinde für die britischen Truppen in Indien 700 Tonnen pro Jahr. Mit ihrer Erfindung, dem Zusatz von Wasser und Zucker zum extrem bitteren Chinin, beginnt die Geschichte des »GIN & TONICS« IM 19. JAHRHUNDERT. Spätestens mit ihrem Anbau (aus unter Lebensgefahr geschmuggelten Samen) in Indonesien wurden um diese Zeit auch die diversen »Tonics« weltweit verfügbar. Und sie flossen schnell in Strömen auf die britischen Gins. Mit dem Aufkommen des »New Western Gins« Anfang dieses Jahrtausends setzte aber auch an der Bar eine Rückbesinnung ein: Was wäre, wenn man statt weitgereister Importe wild gesammelte Kräuter, Beeren und Wurzeln einsetzen würde? ANGESAGTE DISZIPLIN »FORAGING« Mediterrane Kräuter setzten bei »Gin Mare« diesen Trend in Gang, doch mittlerweile gilt es als »state of the art«, zumindest eine regionale Zutat in seiner Spirituosen- Rezeptur zu führen. Preiselbeeren als typische Waldfrüchte aromatisieren seither den Schwarzwald Dry Gin »Monkey 47« genauso, wie die prototypische Gurke aus dem britischen Sandwich bei »Hendricks’s« für Alpen-Wald. Für Österreichs Weg des Gins versammelt Erber in Brixen im Thale alpine Geschmacksgeber in der frisch-alpinen Variante namens »Brixx 43«. Frische sorgt. Vom Mieminger Plateau (»Wacholderbär«) bis zu den Äußeren Hebriden (»Botanist Gin«) sind es wild gesammelte Aromageber, die heute die Gin-Welt prägen. Während man hierzulange abseits des Schwammerlsuchens bei »Wildsammlung« an Kräuterweiblein denkt, hat vor allem im angelsächsischen Raum die Disziplin »Foraging« einen Aufschwung erlebt. Längst wird auch in den heimischen Wäldern nach Gin-Geschmack gesucht. Etwa, wenn David Gölles Johannisbeeren in seinen steirischen »Hands on«-Gin einbringt. Dort, wo die Gämsen springen, lässt sich ebenso sammeln: Bergminze, Melisse, Alpenrosen und Vogelbeeren setzt man am Salzburger »Guglhof« als lokale Botanicals ein. In einem der bestbewerteten Gins der jährlichen FALSTAFF-Spirits Trophy wiederum ist es Bergheu von den Almen des Brixentals, das dem »Brixx43« seinen Geschmack verleiht. Die Destillerie Erber in Brixen im Thale sieht den »Tiroler Akzent«, den weitere Alpenkräuter verstärken, als entscheidend an. Der nachhaltige Aspekt dieser nachwachsenden Rohstoffe vor der Haustüre ist ohnehin unbestritten, doch auch geschmacklich erweitern sie das Spektrum für den beliebtesten Longdrink der Bar- Welt gehörig. Was sich auch am Jägerball nachkosten lässt – an der Gin-Tonic-Bar, powered by FALSTAFF. Gehen Sie auf die Jagd nach Ihrer Lieblingskombination! Queen of Gin. Mit Lesley Gracies Rezept – Heckenrosen und Gurken spielen bei »Hendricks« eine Rolle - begann das neue Zeitalter abseits des Zitrus-lastigen und herben Destillats. Seither prägt die Suche nach natürlichen Aromagebern diese Kategorie in neuer Weise. falstaff 47
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33. INTERNATIONALE MESSE FÜR JAGD,
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