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Falstaff Bier Special 2023

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spezial / UPCYCLING Am

spezial / UPCYCLING Am Anfang des Brauprozesses wird Malz ausgekocht. Der flüssige Teil wird zu Bier vergoren, der feste Teil kann als Treber weiterverarbeitet werden. < produkt »Brewbee Plant Based«. Es ist als Faschiertes oder Geschnetzeltes erhältlich und muss vor der Verwendung kurz in heißem Wasser oder Bouillon eingelegt werden. Was bei der Brauerei Locher am Schluss noch vom Treber übrig bleibt, wird entweder an Tiere verfüttert oder landet in der hauseigenen Biogasanlage. Erklärtes Ziel der Brauerei ist es, jedes Korn doppelt zu nutzen. Natürlich ist Karl Locher nicht als einzige Person auf die Idee gekommen, aus Biertreber Nahrungsmittel herzustellen. Eine der ältesten Firmen, die sich dem Upcycling von Treber widmet, heißt Re- Grain und stammt aus dem Technologiehub San Francisco. Gegründet wurde das Unternehmen 2013, es stellt verschiedene Treber-Mehl-Mischungen für die Lebensmittelindustrie her. Ähnlich auch die Schweizer Firma Upgrain AG, an deren Gründung Karl Locher beteiligt war, die ein Proteinkonzentrat, ein Mehl und ein Nahrungsfaserprodukt aus Treber produziert. In Frankreich gibt es mehrere Firmen, die kreatives Treber-Upcycling betreiben. So produziert die Pariser Firma »Brewsticks«, eine Art Grissini, und Happy Drêche aus Lille macht die herzhaften Trebersnacks »Pépites de Malt«. Die dänische Firma Agrain produziert aus Treber Mehle, Cracker, Granola und Chips und hat großen Erfolg damit. Auch in der Schweiz gibt es bald Konkurrenz für Brewbee – in Winterthur baut die Brauerei Chopfab Boxer AG in Zusammenarbeit mit der Circular Food Solutions AG gerade eine neue Anlage zum Upcycling des beim Brauprozess anfallenden Trebers. Aber nicht nur die Privatwirtschaft interessiert sich für Treber-Upcycling, auch auf staatlicher Ebene wird daran geforscht. Die Universitäten von Helsinki, Bari und Bolzano gründeten zusammen mit dem staatlichen schwedischen Forschungsinstitut RISE das Projekt Funbrew, das an der Entwicklung von Pasta und Backwaren auf Treberbasis arbeitet und dafür Gelder von den involvierten Staaten und der EU erhält. Das Interesse an diesen Produkten ist also nicht nur finanzieller Natur. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden im Jahr 2050 fast zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben, der Bedarf an Protein wird bis dann um rund 265 Millionen Tonnen ansteigen. Es macht daher Sinn, heute schon zusätzliche pflanzliche Proteinquellen nutzbar zu machen. So sieht es auch Karl Locher. Die Investition in das Upcycling von Treberprodukten ist bisher wenig lukrativ, er sieht sie eher als Engagement für zukünftige Generationen. Dass die Produkte dabei auch noch lecker schmecken und gesund sind, ist ein großer Pluspunkt. < In der Bierindustrie fällt als Nebenprodukt sehr viel wertvoller Treber an. Bei 100 Litern gebrautem Bier sind es rund 20 Kilogramm. Foto: Andreas Butz, Stefanie Christ/Image Different, Brauerei Locher 56 falstaff

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