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Bier Special 2022

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eise / LONG WEEKEND –

eise / LONG WEEKEND – PILSEN Die fünftgrößte Synagoge der Welt bietet Platz für etwa 2.500 Gläubige. FREITAG Ehrfürchtig wird man am Geburtsort des weltbekannten Bieres spätestens im legendären Kellerlabyrinth der K.-u.-k.-Industriestadt. Eins der traditionellen Gerichte der tschechischen Küche: »Svíčková« – ein Rindsbraten mit Knödel. Besonders zu empfehlen im »Lékárna« am Platz der Republik. Zwei Unternehmen haben Pilsen schon zu Zeiten der Monarchie berühmt gemacht: Emil Škodas Maschinen- Fabrik und das bürgerliche Brauhaus. Und wir sind nicht wegen der Autos hier. Denn was Josef »Pepi« Groll 1842 hier begann, entwickelte sich zum beliebtesten Bierstil der Welt. Dabei stand am Anfang eine Revolte der Pilsener Einwohner, die der Legende nach sogar fässerweise Bier ausgeschüttet haben sollen. »Zu schlecht war die Qualität«, erfährt man vor dem Porträt des bayrischen Braumeisters, der als »Troubleshooter« geholt wurde. So erzählt man die Geschichte des erste Lagerbiers nach Pilsner Art noch heute in der Brauerei. Die Führung durch die imposante Anlage – heute im Besitz des japanischen Asahi-Konzerns – darf bei keinem Besuch in Pilsen fehlen. Denn man erfährt neben den Prinzipien des Brauens, wie Pepi Groll zum Gamechanger wurde. Er erkannte nicht nur, dass der nordböhmische Hopfen aus Saaz (Žatec) in größeren Mengen das Bier stabilisierte, sondern nutzte technische Innovationen wie helles Malz, das nicht über Holzfeuer gedarrt wurde, sowie neue Filtermöglichkeiten. Rückblickend spielte einiges der „Plzenský Prazdroj“, der Brauerei, in die Karten. Das weiche Wasser der Stadt ist perfekt für die Biererzeugung, auch die Verbreitung von Biergläsern statt undurchsichtiger Krüge trug zum Siegeszug des »hellen« Biers im 19. Jahrhundert bei. Die Namen der vielen nachfolgenden Lager signalisieren das mit Namen wie »Polar«, »Astra« oder »Estrella« bis heute. Doch zurück in die Keller von »Pilsner Urquell«, das heuer 180 Jahre seiner Erfindung feiert. Die kalte Lagerstätte unter der Erde ist ein Pilgerort für Bierfreunde. Denn es ist der Ort, an dem man das ungefilterte Pilsner verkosten kann. Womit es Zeit ist für den direkten Vergleich mit dem »Kellerbier« – und der Weg zu den beiden besten Adressen dafür führt über das Flüsschen Radbuza. Wer sich die gemeinsamen K.-u-.k.- Küchen-Wurzeln schmecken lassen will, ist in der Nähe der Bartholomäus-Kathedrale bestens aufgehoben. Vaclav Capek serviert im »Plzenka« ein herrliches Gulasch, das Bier dazu kommt aus dem perfekt gekühlten Tank und schmeckt am authentischsten in der kleinen Bierstube des Lokals namens »Šenk« (unserer »Schank« entsprechend). Und hier nimmt man sich genug Zeit, um den Gästen in den typischen tschechischen Zapf-Stil einzuweihen. Denn während der »Šnyt« (Schnitt) noch selbsterklärend ist, wird es beim »Cochtan« (schaumloses Bier) schon ungewöhnlicher. Erst recht dann, wenn man den ersten Gast sieht, der sein Pilsner als Fotos: mauritius images / Alamy Stock Photos / Ainara Garcia, Lekarna, Shutterstock, Pilsner Urquell, Daniel Kalker / dpa / picturedesk.com 82 falstaff

Für Bierfreunde ein Muss: Der Besuch der Keller von »Pilsner Urquell« inklusive Verkostung des ungefilterten Pilsner – feiert übrigens heuer 180-jähriges Bestehen. »Mlíko« bestellt. In Österreich wohl als »Schaumhäferl« an die Theke zurückgeschickt, besteht dieser aufgrund seiner Farbe »Milch« genannte Server zu zwei Dritteln aus Bierschaum. Bestens gestärkt lässt sich die Altstadt Pilsens erkunden, deren zentraler Punkt die Bartholomäus-Kathedrale ist. Dass ihr Kirchturm der höchste des (Kron)Landes bleibt, war auch 1893 wichtig. Damals errichtet die jüdische Gemeinde der Stadt die „Große Synagoge“, deren Türme aber entgegen der ursprünglichen Pläne um 20 Meter niedriger gebaut wurden. Nach wie vor ist sie aber imposant: Für 2.500 Gläubige konzipiert, gilt sie als fünftgrößte Synagoge der Welt. Zum Abendessen bietet sich dann ein paar Schritte weiter, am Platz der Republik, das »Lékárna« an. Einmal sollte man in Tschechien »Svícková«, den Rindsbraten mit Knödel, essen. Dass hinter der Küchenleitung des Eigentümers, der Restaurantgruppe »Red Castle«, der Michelin-gekrönte Patrik Jaroš – einst Souschef bei Eckart Witzigmann – steht, merkt man bei den Details. > falstaff 83

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