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Bier wird seit der Antike gebraut, ist das weltweit meist getrunkene fermentierte Getränk und besonders im mitteleuropäischen Raum sehr beliebt. Über 100 Liter trinken die Menschen in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik im Durchschnitt pro Jahr. Erst seit einigen Jahren jedoch widmet sich die Forschung vermehrt den gesundheitsfördernden Eigenschaften. Wie bei Wein stehen auch bei Bier vor allem zwei Inhaltsstoffe im Fokus des Interesses: der Alkohol selbst und sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten Polyphenole. Von entzündungshemmenden sowie antioxidativen Eigenschaften ist die Rede ebenso wie von schützenden Effekten auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Die Polyphenole sollen noch dazu die Darmflora, das Mikrobiom, positiv beeinflussen, indem sie das Wachstum der pathogenen Darmbakterien hemmen und jenes der positiven Bakterien stimulieren. Im Bier stammen diese sekundären Pflanzenstoffe von der Gerste und vom Hopfen, vor allem Xanthohumol wird viel erforscht. Die Polyphenole werden für die kardioprotektiven Wirkungen verantwortlich gemacht. Es wird vermutet, dass Xanthohumol die Endothelfunktionen und damit die flussbedingte Gefäßerweiterung verbesssert. Das beugt auch Atherosklerose vor. Allerdings erfolgten die Messungen direkt nach dem Konsum, für chronische Effekte gibt es kaum Belege. Weiters ist das gute Cholesterin, HDL, bei moderaten Biertrinkern höher als bei Abstinenten, das böse Cholesterin, LDL, jedoch nicht verändert. Ebenso wenig gibt es Unterscheide bei den Triglyceriden und beim Blutdruck. Und so zeigt sich in puncto Herz-Kreislauf-Gesundheit und frühzeitige Gesamtsterblichkeit wie auch beim Wein: Menschen, die mäßig Bier konsumieren, profitieren von den herzschützenden Effekten im Vergleich zu jenen, die nie etwas trinken, oder Heavy Usern. Das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt etwa sowie Gesamtsterblichkeit verläuft also in einer J-Kurve: Ein geringer bis moderater Konsum senkt das Risiko etwas, bei übermäßigem, chronibier / WISSENSCHAFT 68 falstaff
OB BIER GESUND IST, BESTÄTIGEN STUDIEN DERZEIT NICHT. ALLERDINGS PROFITIEREN PERSONEN, DIE MÄSSIG BIER KONSUMIEREN, VON DEN HERZSCHÜTZENDEN EFFEKTEN. POSITIVE EFFEKTE ERZIELT MAN, INDEM MAN ALKOHOL IM RAHMEN VON MAHLZEITEN TRINKT, UND BESSER TÄGLICH WENIG ALS ÜBERMÄSSIG AN EINZELNEN TAGEN. schem Konsum sowie »Binge Drinking« steigt das Risiko aber wieder steil an. MIT MASS UND ZIEL Was den Effekt auf das Körpergewicht betrifft, so ist zwar klar, dass ein täglicher Genuss von mehr als einem halben Liter Bier das Abnehmen erschwert, umgekehrt jedoch weniger als ein halber Liter am Tag nicht zwingend mit vermehrtem Bauchfett einhergeht. Die Datenlage zum Bierbauch ist demnach uneindeutig. Ein auf einen moderaten Bierkonsum zurückgeführtes vermindertes Diabetesrisiko wurde nur bei Männern, nicht jedoch bei Frauen, festgestellt. Bei älteren Personen war durch mäßigen Biergenuss die Knochendichte erhöht, wodurch das Risiko für Frakturen geringer ist. Schwierig ist und bleibt jedoch die Frage zur richtigen Menge: Denn in den verschiedenen Studien werden unterschiedliche Mengen untersucht, Biere mit diversen Alkoholkonzentrationen und freilich verschiedenen Gehalten an Polyphenolen. Je nachdem, ob es sich beispielsweise um ein IPA, ein Lager oder Pils handelt. Zudem ist die Datenlage je nach Endpunkt – also ob es sich etwa um Herz- oder Knochengesundheit handelt – mehr oder weniger konsistent. Dadurch fällt es schwer, eine allgemein gültige, präzise maximale Obergrenze zu DURCHSCHNITTLICHE ALKOHOLMENGEN IN BIER: • 0,5 l > 22 g • 0,3 l > 13 g • 0,2 l > 9 g nennen. Doch der Grat auf dem gesundheitlichen Schutzwall ist so oder so eher schmal: Das geringste Risiko für eine frühzeitige Sterblichkeit wurde bei einer Alkoholmenge von 84 g pro Woche registriert. Das entspricht einem Seidl pro Tag. Bei einer anderen Übersichtsarbeit wurde eine etwas höhere Menge als oberes Limit für Alkohol angegeben. Hier kam man für Männer auf max. 196 g Alkohol und für Frauen auf max. 112 g pro Woche. Wesentlich dafür, positive Effekte zu erzielen, ist Alkohol – egal welchen – im Rahmen von Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Und besser täglich wenig trinken als deutlich über den Durst an einzelnen Tagen. Vom so genannten »Binge Drinking« spricht die Weltgesundheitsorganisation, wenn mehr als sechs Drinks pro Gelegenheit eingenommen werden. Das US-Institut für Alkoholmissbrauch setzt die Grenze anders an, und zwar bei fünf Drinks für Männer und vier für Frauen – innerhalb von zwei Stunden. Nicht vergessen darf auch werden: Nicht alle Studien haben bei der Analyse das Ernährungs- und Bewegungsmuster strikt berücksichtigt oder andere soziale Faktoren. Zudem ist die Effektgröße äußerst gering. Das heißt: Ob die positiven Ergebnisse klinisch relevant sind, bleibt grosso modo unbeantwortet. Eine dezidierte Empfehlung für Bierkonsum lässt sich daraus nicht ableiten, aber wenn man sich dafür entscheidet, soll es bei einem geringen bis moderaten Genuss bleiben. Idealerweise im Rahmen eines adäquaten Lebensstils, um starkem Übergewicht und seinen Folgeerscheinungen nicht Tür und Tor zu öffnen. < Weitere Food-Facts aus der Welt der Wissenschaft: go.falstaff.com/science falstaff 69
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Foto: Mary Evans / picturedesk.com
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